Kollegialität und Kommunikation
Eigentlich habe ich gedacht, der Kollegiale Gedanke unter uns Tierärzten ist unumstritten. Allerdings musste ich mich dann doch eines Besseren belehren lassen. Anstatt zusammenzuarbeiten, sich gegenseitig im Tun zu respektieren gibt es derzeit einen regelrechten Shitstorm vor allem was das Thema Alternative Heilmethoden angeht.
Ich verstehe es, wenn man persönlich nicht hinter diesen Heilmethoden steht oder auch in Bezug auf andere Belange anderer Meinung ist, dafür muss sich auch niemand rechtfertigen, aber muss man dies dann vor Tierbesitzern belächeln oder gar einen Kollegen schlecht machen? Das gilt im Übrigen auch für Tierheilpraktiker, Tierphysiotherapeuten etc.. Ich finde jede Art des Heilens hat seine Berechtigung. Eine Kombination aus Schulmedizin und beispielsweise Homöopathie ist etwas Wunderbares. In der Schmerztherapie vergleiche ich es immer gern mit „Schubladen ziehen“. Allerdings sollte man sich nicht so vieler Schubladen bedienen, dass die Kommode instabil wird, wenn Sie verstehen was ich meine.
Das Miteinander von Tierheilpraktikern, Tierphysiotherapeuten etc. und Tierärzten ist nach wie vor sehr schwierig. Natürlich gibt es Dinge die man als Therapeut vielleicht lieber unterlassen sollte, wie beispielsweise Aussagen man arbeitet, wie ein Tierarzt nur hat man nicht studiert. Das kommt unter der Tierärzteschaft weniger gut an und schürt entsprechend das Feuer. Andersherum gilt natürlich das Gleiche. Und was spricht dagegen einen Patienten einem Physiotherapeuten oder Heilpraktiker zu überweisen?! Wir können nur davon profitieren.
Gegenseitiges Vertrauen und Respekt und auf einer höflichen, fairen und unterstützenden Form miteinander kommunizieren, das denke ich, ist der Schlüssel.